‚Vierpunktnull‘ auf Teufel komm raus? In den USA kennt man das gar nicht, das ‚4.0‘. Da spricht man vom ‚Internet der Dinge‘. Sexy klingt das nicht. Aber okay. Hierzulande, aber auch in der europäischen Nachbarschaft fehlen bald nur noch Pizza oder Eiscreme 4.0.

‚Vierpunktnull‘ auf Teufel komm raus

Man könnte sagen: inflationärer Gebrauch. Oder: willkürliche Verwendung. Allem und jedem wird das plakative Zahlen-Kürzel verpasst. Zu Recht? Nun, kommt drauf an.

Zukunft eines Zukunfts-Begriffs

„Industrie 4.0 ist ein Marketing-Begriff, der auch in der Wissenschafts-Kommunikation verwendet wird, und steht für ein Zukunftsprojekt der deutschen Bundesregierung.“ (Gabler Wirtschaftslexikon). Reklamiert wird also mit ‚4.0‘ das, was es ursprünglich auch reklamieren sollte: Zukunft. Und bei der Zukunft will jeder dabei sein. Mit seinem Unternehmen, seinem Produkt, mit sich selbst. Ist doch in Ordnung. Oder?

Mega-Trend oder Marketing-Bluff?

Kritiker des Begriffs ‚4.0‘ beanstanden, dass die Prozesse, die bei ‚Industrie 4.0‘ vor allem gemeint sind, langsam und evolutionär vor sich gehen würden, obwohl ‚4.0‘ revolutionäre Veränderungen nach dem ‚Ruck-Prinzip‘ nahelegt. Dass mit ‚4.0‘ vor allem Agenda-Building gelungen sei. Mag sein. Zukunft aber bedeutet Veränderung annehmen und gestalten. Ob unter dem Begriff ‚4.0‘ oder ‚Internet of Things‘.