Die Krise als Katalysator? Laut einer Studie will nun die Mehrzahl der Mittelständler in Deutschland die Digitalisierung vorantreiben. Immerhin die Hälfte hat bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Als Problem erweist sich, passende digital-Berater zu finden.

Die gute Nachricht, sie wollen es endlich tun. Die weniger gute, dass es dazu eine weltumspannende Krise gebraucht hat. Aber jetzt wollen laut einer Studie des Berliner Beratungsunternehmens Consultport, die in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Innofact entstanden ist, 80 Prozent der deutschen Mittelständler ins Digitale Zeitalter eintreten. Die Hälfte der Unternehmen hat sich bereits auf den Weg gemacht. Gut ein Drittel hat den Sprung in die Jetzt-Zeit bereits geschafft.

Warum in vielen mittelständischen Unternehmen die als notwendig erkannte Digitalisierung so zäh voranschreitet, beantworteten die befragten Unternehmer mit:

a) fehlendes Know-how (48 Prozent)
b) fehlende interne Ressourcen (46 Prozent)
c) fehlendes Interesse von Mitarbeitern, sich weiterzubilden (31 Prozent)

Eine Minderheit der Unternehmen von lediglich 12 Prozent gab sich in Sachen Digitalisierung zuversichtlich in Bezug auf die Digitalisierung ihres Angebots.

Berater gesucht – Berater gefunden

Da in den Unternehmen also mehrheitlich Know-how fehlt, sind für diese dringend anstehenden Transformationsprozesse jetzt externe Berater gefragt. Über die Hälfte der Firmen, die sich auf den digitalen Weg gemacht haben, nämlich 57 Prozent, benötigen externe Hilfe. Noch etwa mehr der in der aktuellen Studie „Zum Bedarf von Digital-Experten im Mittelstand“ befragten Unternehmen, nämlich 60 Prozent, sind der Überzeugung, dass die Transformation ohne externe Consultants nicht gehen wird. Die Herausforderung: Welcher Berater leistet die passenden Dienste?

Interessant dabei ist, dass die mittelständischen Unternehmen zum größten Teil bereits Erfahrungen im Umgang mit externen Beratern sammeln konnten, die Hälfte von ihnen im vergangenen Jahr 2019. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, innerhalb des nächsten Jahres erneut mit externen Beratern zusammenarbeiten zu wollen. Immerhin fast ein Drittel der Unternehmen, nämlich 27 Prozent, planen dies innerhalb der kommenden zwei Jahre und lediglich 13 Prozent haben dies überhaupt nicht vor.

Die Studie

Consultport und Innofact befragten 323 leitende Angestellte oder Geschäftsführer aus Unternehmen mit 200 bis 2.000 Mitarbeitern, die den Bereich externe Beratung verantworten. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Zusammenarbeit mit externen Fachexperten eine schlichte Notwendigkeit für die kommenden Transformationsprozesse ist: Denn über 60 Prozent der befragten Unternehmen sind der Überzeugung, dass eine Digitalisierung ohne Berater nicht umzusetzen sei. Die im Raum stehende Frage, wie die innovationsbereiten Unternehmen an die geeigneten Berater gelangen, um ihre dringenden digitalen Herausforderungen zu lösen, beantwortet die Studie natürlich nicht.

Credits: Dominik Grollmann, IBusiness vom 06-05-2020