Lockdown, Krise, Rezession? Nicht bei den allseits beliebten Smileys. Trotz oder gerade wegen der neuartigen, verstörenden Situation greifen Social Media Nutzer*innen verstärkt auf die beliebten ‚Faces‘ und Symbole zu.
Zugegeben, das ist jetzt keine große Überraschung. Schließlich dillern wir alle im Lockdown zwischen Sofa, Balkon und Joggen im Park ständig auf unseren heißgeliebten Smartphones herum. Mehr dillern – mehr Emojis. Also: starkes Wachstum beim Einsatz von Emojis. Ohnehin ist der Einsatz der kleinen Gefühls-Signale laut Digital 2020 April Report im Zeitraum April 2019 bis April 2020 um mehr als ein Drittel (36 Prozent) gestiegen.
Welches Emoji performt wie gut?
Interessant ist dabei, dass dem Allzeit-Champion unter den Emoticons, das ‚lächelnde Gesicht‘ trotz der schwierigen Zeiten nach wie vor nichts den Rang ablaufen kann. Nach wie vor steht es an erster Stelle der Emoji-Hitparade.
Andere Smileys, wie etwa das sogenannte ‚flehende Gesicht‘, veränderten ihre Position auf der Skala der Beliebtheit in der Zeit der Ausgangssperren zum Teil deutlich. Das 2018 eingeführte Emoticon, das laut Emojipedia auch „Verehrung oder das Gefühl der Berührung durch eine liebevolle Geste darstellen“, rückte vom 10 Platz der Liste während des Lockdowns auf Platz 3 vor.
Wenig erstaunlich nahmen in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen und der Unsicherheiten bisher Emoticons wie ‚Trauer‘ mit 28 Prozent, ‚Wut‘ mit 26 Prozent, ‚Ekel‘ mit 23 Prozent und Angst mit 19 Prozent zu. Es überrascht auch nicht, dass die beiden Emojis, die speziell in Diskussionen im Zusammenhang mit Covid-19 am häufigsten verwendet wurden, die Emojis für ‚Virus‘ (42 Prozent) und ‚Mundschutz‘ (36 Prozent) waren.
Echtes Lächeln…
Natürlich wird wohl kaum jemand bestreiten, dass ein echtes Lächeln, menschliche Nähe oder eine innige Umarmung unersetzlich sind und hoffentlich ganz bald wieder möglich sein werden. Aber es mag doch tröstlich sein, dass wenigstens für eine bestimmte Zeit der Ausnahme und der Extreme auch ein ‚digitales Lächeln‘ die Folgen von sozialer Distanzierung mildern können.
Credits: We are Social, Digital 2020 April Report, Robert R. Provine, Professor an der University of Maryland