Wohlfahrtsverbände und Unternehmen aus der Sozialwirtschaft tun sich oft schwer mit Social-Media-Marketing. Zu wenig Personal, zu wenig Budget – so die übliche Begründung für fehlendes Engagement. Dabei lässt sich mit relativ geringem Aufwand schon viel erreichen.
Social-Media-Marketing ist heute ein Muss. Schon das Motto „Tue Gutes und rede darüber“ verpflichtet, dort zu kommunizieren, wo Stakeholder, Spender und Multiplikatoren wie Journalistinnen und Journalisten unterwegs sind und Öffentlichkeit heute stattfindet.
Wie sich Social-Media-Marketing auch mit begrenzten Ressourcen realisieren lässt:
1. Messbare Ziele festlegen
Einfach losposten? Wer Zeit und Kosten im Blick haben muss, sollte mit Plan vorgehen. Überlegen Sie sich deshalb zunächst, was Sie erreichen wollen. Mehr Bekanntheit? Mehr Spenden? Neue Mitarbeitende? Davon hängt die Wahl der Zielgruppen ab, die Inhalte sowie die Kanäle.
2. Die Zielgruppen bestimmen
Nun geht es darum, welche Personen Sie ansprechen müssen, um die Ziele zu erreichen. Denn hinsichtlich der Nutzer unterscheiden sich die Plattformen beträchtlich. Versuchen Sie herauszufinden, welche Plattformen diese Personen nutzen. Dabei ist es auch wichtig zu analysieren, wie sie bespielt werden und welche Posts performen. Hinweis darauf gibt die Anzahl an Likes, Shares oder Retweets.
Social-Media-Marketing ohne Gießkannenprinzip
3. Auf die passenden Kanäle setzen
Abgesehen davon, dass jedes Unternehmen Ressourcen kalkulieren muss, eignen sich nicht alle Plattformen und Kanäle gleichermaßen für die jeweilige Botschaft, die platziert werden soll. Projekte gehören beispielsweise auf Facebook und Instagram. Statements der Geschäftsleitung, Zahlen & Fakten sind auf LinkedIn gut aufgehoben. Beim Kurznachrichtendienst Twitter sind maximal 280 Zeichen erlaubt. Hier werden wichtige Infos kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Twitter wird intensiv von Journalisten genutzt. Das Videoportal schlechthin ist YouTube und wird von 95 Prozent der Weltbevölkerung genutzt.
4. Regelmäßig posten
Auf die Masse kommt es an? Nicht unbedingt. Aber auf die Regelmäßigkeit. Bespielen Sie die Ihre Kanäle in definierten Abständen, um Follower zu gewinnen. Je nach Größe Ihrer Organisation 2 bis 3 Mal im Monat oder einmal die Woche. Ein Redaktionsplan hilft, die Kommunikation zu organisieren und Ressourcen effektiv zu nutzen.
5. Interagieren und Wertschätzung zeigen
Unabdingbar: die Interaktion. Sie ist Wesen, Herz und Seele von Social Media. Das bedeutet: Mindestens einmal täglich checken, was sich auf den bespielten Kanälen tut. Ganz wichtig: Auf Fragen antworten, auf Kommentare reagieren und sich bei Freiwilligen, Spendern und Unterstützern bedanken.
6. Ressourcen planen
Zu wenig Zeit? Dieses Problem haben viele, die nicht über ein Social-Media-Marketing-Team verfügen. Doch es geht trotzdem. Bestimmen Sie einen Kollegen, der den Hut trägt und die Maßnahmen koordiniert. Setzen Sie sich regelmäßig als Team zusammen. Sammeln Sie Ideen und teilen Sie die Arbeiten (Interviews führen, fotografieren etc.) untereinander auf.
Um den Überblick zu behalten, sollte der Koordinator das Posten übernehmen. Ein Zeitbudget von 2 bis 3 Stunden pro Woche reicht in der Regel aus, um Inhalte zu produzieren und die gewählten Kanäle einmal wöchentlich zu bespielen.
7. Resultate messen und bewerten
Die wichtigsten Kennzahlen für den Erfolg sind Interaktionen wie Klicks, Kommentare oder Likes. Die Reichweite gibt an, wie viele Personen Ihren Content oder Ihr Profil gesehen haben. Die Anzahl der Follower bemisst die Personen, die Ihnen folgen und Ihre Inhalte regelmäßig lesen. Oder greifen Sie auf die Analyse-Tools der Plattformen zurück: Twitter Analytics, Facebook Analytics und Instagram Insights. Diese Tools zeigen, welche Inhalte ankommen, weggeklickt oder übersehen werden.
Fazit
Tue Gutes und rede digital darüber – so könnte das aktuelle Motto der Wohlfahrt in Sachen PR und Marketing heute lauten. Gegenüber der eigenen Klientel. Gegenüber den Stakeholdern. Social Media gehört als eine tragende Säule unbedingt mit dazu.